Vom Pastoral-Basis-Konzept zum Immobilienprozess

Unsere pastorale Arbeit konnten wir bei der Visitation durch Bischof Heiner im Novenber 2020 vorstellen und sie wurde in ihrer Breite und Vielfältigkeit entsprechend gewürdigt. (... mehr)

Das Pastoral-Basis-Konzept, über das im letzten Pfarrbrief berichtet wurde, fußt auf unserer Vision:

„Unsere Gemeinde soll ein Ort lebendigen Glaubens in vertrauter Gemeinschaft und eine Stätte der Begegnung aller am Glauben Interessierten sein.“

Diese Vision ist der Leitstern, der unsere Überlegungen über die Zukunft der Gemeinde begleitet und lenkt.

Die Entwicklung, die mit dem Pastoral-Basis-Konzept verbunden und in diesem angestoßen worden ist, ist aber nicht nur eine pastorale, sondern auch eine baulichmaterielle.

Unsere pastorale Arbeit konnten wir bei der Visitation durch Bischof Heiner im Novenber 2020 vorstellen und sie wurde in ihrer Breite und Vielfältigkeit entsprechend gewürdigt. Hier sind wir also auf einem guten Weg zu unserer Vision - auch wenn momentan alle Arbeit unter der Pandemie leidet, so sind doch überall kleine Pflänzchen zu sehen, die die Vitalität der Gemeinde zeigen: Segen wird zu den Menschen gebracht, Gottesdienste werden ermöglicht, neue Kommunikationskanäle werden genutzt.

In unserer Vision wird an zwei Stellen auf den lokalen Bezug verwiesen: „ein Ort lebendigen Glaubens“ und „eine Stätte der Begegnung“ soll die Gemeinde sein.

Wie wird dieser Ort aussehen? Wo ist diese Stätte?

Die Antwort liegt scheinbar auf der Hand, aber dennoch bieten diese Fragen die Gelegenheit, die momentane bauliche Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Unsere Kirchen und Gemeindehäuser in Poggenhagen, Hagen und in der Kernstadt sind in die Jahre gekommen und entsprechen teilweise modernen Ansprüchen und Vorschriften nicht mehr, das Familienzentrum an der Wunstorfer Straße ist akut sanierungsbedürftig, insbesondere das für den Betrieb des Familienzentrums notwendige Gebäude "alte Kirche". Aus eigenen Mitteln können wir diese baulichen Herausforderungen nicht bewerkstelligen. Diese Situation in unserer Gemeinde trifft jetzt auf eine Initiative des Bistums, nämlich den Immobilienprozess. In diesem Immobilienprozess des Bistums sind die Gemeinden aufgefordert, sämtliche Standorte und die damit verbundenen Immobilien auf ihre Notwendigkeit hin zu überprüfen und zu bewerten.

Ein Auftakttreffen zwischen Vertretern der Gemeinde aus dem Pfarrgemeinderat und dem Kirchenvorstand und Vertretern des Bistums hat am 14. Januar stattgefunden. Dabei haben wir unsere Situation - unseren pastoralen und baulichen Status Quo - dargestellt und die Vertreter*innen des Bistums zeigten ihre Möglichkeiten und Restriktionen auf:

  • Die finanzielle Situation des Bistums sei so, dass nur die Hälfte der im ganzen Bistum vorhandenen Gebäude unterhalten werden könnten.
  • Die gesellschaftlichen Veränderungen stellten die Gemeinden in den nächsten Jahre vor große Herausforderungen. Diese Herausforderungen böten aber auch Chancen für eine Neuorientierung, zum Beispiel in der Art, wie und wo Glauben gelebt werde und Begegnungen stattfänden.

Mit diesen Aussagen der Vertreter*innen des Bistums sind wir als Gemeinde nun aufgefordert, gemeinsam unsere Immobiliensituation zu analysieren und Ideen für zukunftsfähige und zu unserer pastoralen Situation passende Bauten zu entwickeln, die aber eben auch der finanziellen Lage von Gemeinde und Bistum Rechnung tragen. Für unsere Gemeinde St. Peter und Paul bedeutet dies, dass wir von unseren vier Standorten dauerhaft nur zwei weiterbetreiben können.

Auf dem pastoralen Weg gehen wir also auch einer räumlichen Veränderung entgegen.

Wie diese Veränderungen konkret aussehen werden, ist in der Diskussion. Hier sind alle Gemeindemitglieder aufgefordert mit zu denken, mit zu planen und mit zu entscheiden, wie sich unser Gemeindeleben, unsere Kirch- und unsere Segensorte im Zusammenhang des Pastoralkonzepts und im Verlauf des Immobilienprozesses entwickeln und verändern werden.

Dieser Immobilienprozess soll im wahrsten Sinne des Wortes ein „Prozess“ sein, also ein Vorwärtsgehen, wie es die Bedeutung des zugrundeliegenden lateinischen Wort procedere aussagt. Es geht um ein gemeinsames Entscheiden und Gehen zu einem gemeinsamen Ziel. Das Ziel steht fest: die Zukunft der Gemeinde St. Peter und Paul. Wir wissen nur noch nicht, wo dieses Ziel liegt. Gehen Sie mit uns diesen Weg!